Kategorie-Archiv: Allgemein

Unser Beitrag ist „Rezension des Monats“ bei Lovelybooks!

Heute haben wir erfahren, dass unsere Rezension zu Zwei an einem Tag von David Nicolls zur Rezension des Monats Januar bei Lovelybooks gewählt wurde! Wir finden das wunderbar und freuen uns über diese „Ehrung“. Hier das Votum der Jury:

Die Rezension ist überaus gelungen, die poetische Wortwahl, die ausführliche Beschreibung des Stil des Buches und der Verweis auf die Komplexität der Charaktere hat die Jury überzeugt!

Wie findet ihr die Rezension?

 

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scriba-Autor des Monats Februar

Stefan Zweig – eine Hommage zum 70. Todestag

Drei charakteristische Wesenszüge sind es, mit denen sich das Leben und Schaffen unseres Autors des Monats kurz und knapp beschreiben lassen: So ist der 1881 in Wien geborene Stefan Zweig erstens leidenschaftlicher Kosmopolit, zweitens überzeugter Pazifist und vor allen Dingen subtiler Seelenkenner.

Besonders die feinfühlige Auseinandersetzung mit der menschlichen Psyche und sein Weltbürgertum zeichnen seine Novellen aus. Deutlich geprägt vom Einfluss Sigmund Freuds und der Wiener Schule (allen voran von Arthur Schnitzler) sind seine Hauptfiguren fast immer einem dämonischen Zwang unterworfen, der sie aus der hergebrachten Ordnung ihres Lebens reißt. Tragik, Melancholie und Resignation gepaart mit prächtigem, schnörkelhaftem Wortspiel, das ist Stefan Zweigs unverkennbarer Schreibstil, der ihn in den 20er Jahren zum meistübersetzten und international erfolgreichsten Schriftsteller seiner Zeit macht.

Bald nach seinen ersten Veröffentlichungen, die in die Zeit seines Studienbeginns um die Jahrhundertwende fallen, gilt er als etablierter Schriftsteller. Seine finanzielle Unabhängigkeit  – er ist Sohn eines erfolgreichen Textilindustriellen – nutzt er, um weite Reisen durch Europa, nach Afrika und Amerika zu unternehmen und Kontakte zu anderen Autoren aufzubauen. Ab da fühlt er sich als Weltbürger.

Sein freiwilliger Einsatz im 1. Weltkrieg erschüttert den erst von der Massenbegeisterung mitgerissenen Zweig zutiefst und macht ihn zum unerschütterlichen Pazifisten. Durch die intensive Freundschaft zu Romain Rolland bestärkt, wird er ein bedeutender Friedensaktivist und will seine Popularität nutzen, um für die Verständigung zwischen den europäischen Ländern einzustehen und seine individuelle, parteilose Meinung in Zeitungen zu veröffentlichen.

Dass er nicht direkt politisch Stellung nimmt, wird ihm später oftmals vorgeworfen. Zweig ist jedoch Zeit seines Lebens überzeugt, ein Schriftsteller dürfe nicht einseitig politisch Stellung beziehen. Die Macht des Nationalsozialismus unterschätzt der ab 1919 verheiratete Schriftsteller jüdischer Herkunft enorm. Bis zu seiner Emigration 1934, die ihn über London und New York nach Brasilien führt, lebt er mit seiner Frau in Salzburg. Seine Flucht aus Österreich bedeutet gleichzeitig die Trennung der Eheleute. Ins Exil begleitet ihn seine Sekretärin und spätere zweite Ehefrau. Dort arbeitet er weiter unaufhörlich an seinem Werk – u.a. verfasst er die Schachnovelle – während in der Heimat seine Bücher beschlagnahmt werden und die Nationalsozialisten ein Verkaufsverbot aussprechen.

Wie sehr Zweig unter Heimat- und Sprachverlust leidet und schließlich daran zugrunde geht, davon zeugen etliche Briefe jener Jahre. Der Qual des Ausgestoßenseins aus seinem persönlichen Leben und dem Zerbrechen seiner europäischen Heimat folgt eine tiefe Depression.

Am 23. Februar 1942 nimmt sich Stefan Zweig zusammen mit seiner Frau mit einer Überdosis Veronal das Leben, denn, wie er schreibt bedürfte es „nach dem 60. Jahre […] besonderer Kräfte, um noch einmal völlig neu zu beginnen. Und die meinen sind durch die langen Jahre heimatlosen Wanderns erschöpft. […] Ich grüße alle meine Freunde! Mögen Sie die Morgenröte noch sehen, nach der langen Nacht! Ich, allzu Ungeduldiger, gehe ihnen voraus.“

Hinterlassen hat der Vielschreiber uns ein immenses Werk, das verzaubert und es zu entdecken lohnt!

Hier gibts Nähere Infos zu Autor und Werk:
http://www.casastefanzweig.org/index_SZ.php
http://www.stefanzweig.de/Indexhome.htm

scriba-Autor des Monats Januar

Robert Jordan mit seinem Fantasy-Epos „Das Rad der Zeit“

Robert JordanDer High-Fantasy-Roman ist bis heute fest mit dem Namen Tolkin verbunden. Schließlich hat der Autor, dessen Geburtstag sich dieser Tage zum 120. Mal jährt, mit „Herr der Ringe“ nicht nur ein facettenreiches Meisterwerk vorgelegt, sondern gleichzeitig ein neues Genre begründet. Leser jedoch, die sich für Fantasy-Zyklen begeistern, verbinden heute gleichermaßen einen anderen Autorennamen mit phantastischer Literatur: Robert Jordan – und das  nicht zu unrecht.

Denn Jordans Zyklus „Das Rad der Zeit“, der mittlerweile 13 Bände und über 9000 Buch-Seiten umfasst und Millionen Fans weltweit zählt, besitzt u.a. völlig neue Fantasy-Elemente.
Den Entschluss Schriftsteller zu werden, fasste der 1948 geborene Robert Jordan, der eigentlich Phsyiker war, während eines Krankenhausaufenthalts, der ihm die Lektüre vieler Bücher ermöglichte. Jordan war überzeugt, mindestens ebenso gut schreiben zu können wie andere Autoren. Aus zwei Gründen entschied er sich, sein Autorendebüt im Fantasy-Bereich anzusiedeln: „Zum ersten: Du kannst über gut und böse, richtig und falsch nachdenken, und niemand wird dir erzählen du seiest rechthaberisch. Das zweite ist: In der Fantasy-Literatur gibt es immer den Glauben, dass, wie groß die Hindernisse auch sein mögen, du in der Lage bist, sie zu überwinden, dass der nächste Tag ein besserer sein kann. Und nicht nur, dass er besser sein kann, sondern es auch sein wird, wenn du dich nur bemühst.“

Das Rad der Zeit10-12 Stunden täglich arbeitete Jordan seit Ende der 80er Jahre bis zu seinem Tod 2007 und schuf damit ein unvergleichliches episches Werk. Bevor Robert Jordan jedoch verstarb, hat er die wichtigsten Details seines Rad-der-Zeit-Zyklus’ an seine Familie weitergegeben, sodass die Reihe vollendet werden könne.

2012 erfogt nun mit dem 14. Band „A memory of Light” (von Brandon Sanderson verfasst nach Jordans Notizen und Freigabe durch seine Frau) die Veröffentlichung des letzten Bandes der Fanatasy-Saga, auf die viele Leser sehnsüchtig und sicherlich auch mit ein wenig Wehmut warten. Wie „Das Rad der Zeit“ nun seinen Abschluss findet, lesen Sie noch vor Erscheinen der deutschen Übersetzung bei Scriba.

Nähere Informationen zum Autor und sein Werk gibt es unter: http://www.radderzeit.de/main/home.php

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scriba-Autorin des Monats Dezember:

Charlotte Brontë – anlässlich des Kinostarts ihres Romanklassikers „Jane Eyre“

Chralotte bronte mit jane eyre neuverfilmungAls im Herbst 1847 der Roman „Jane Eyre“ eines bisher gänzlich unbekannten Autors erscheint und zum von Kritik und Publikum gefeierten Kassenschlager wird, gibt es in der Londoner Literaturszene nur die eine Frage: „Wer ist dieser Currer Bell?“

Als das Geheimnis um das männliche Pseudonym schließlich gelüftet wurde – nämlich dass das Werk aus der Feder einer Frau stammt -, sah sich die Autorin rasch mit Vorwürfen der Anstößigkeit konfrontiert.

Diese Vorbehalte änderten nichts an der Erfolgsgeschichte des Romans, im Gegenteil: Charlotte Brontës „Jane Eyre“ bleibt bis heute ein weltweit gefeierter Dauerbrenner.  –  Dieser Tage startet in den deutschen Kinos bereits die 19. Verfilmung des Klassikers. Eine ideale Gelegenheit, finden wir, an eine ganz große Autorin zu erinnern:

Dabei beginnt alles mit einem Spiel. Ihr Talent zeigt sich nämlich, als der Bruder 1826 vom Vater ein paar Holzsoldaten bekommt. Charlotte und ihre zwei Schwestern erfinden für die Figuren erst eigene Persönlichkeiten, später auf Papier ein ganzes Königreich – Angria – und schließlich sogar eine eigene Zeitung. Noch als 19-Jährige Lehrerin schreibt sie über die Fantasie-Welt bis sich schließlich die Frustration und die Unzufriedenheit über die Rahmenbedingungen ihres Lehrerberufs steigern. Auch in einer späteren Arbeitsstelle als Gouvernante fühlt sie sich gelangweilt und unglücklich. Dabei hat Charlotte die Pläne für die Zukunft bereits geschmiedet: Sie will eine eigene Mädchenschule gründen. Denn sie hat nicht vor, wie sie in ihrem Tagebuch vermerkt, „den besten Teil [ihres Lebens] in dieser erbärmlichen Knechtschaft zu verbringen.“

Mit einem Aufenthalt in einem Brüssler Pensionat will sich Charlotte das notwenige Wissen aneignen. Die unerfüllte Liebe zum dortigen Direktor führt jedoch zum vorzeitigen Abbruch der Auslandsstudien. Zurück in der Heimat scheitert auch ihr Schulprojekt.

Wie sehr diese Erfahrungen Charlotte geprägt haben, spiegelt sich in ihren Romanen wider, die sie nun zu schreiben beginnt. Sowohl ihre Erlebnisse als Gouvernante und Lehrerin, als auch ihre unglückliche Liebe verarbeitet sie in ihren Werken. In ihrem kurzen Leben – die schwangere Charlotte Brontë stirbt 40-jährig – hat sie mit Jane Eyre (1847), Shirley (1849), Villette (1853), und Der Professor (1857) ein beachtliches literarisches Erbe hinterlassen, das den Leser bis heute beigeistert.

Heute kommt die Neuverfilmung von „Jane Eyre“ von  Regisseur Cary Fukunaga in die Kinos, der mit „Sin Nombre“ 2009 bereits international erfolgreich war. In den Hauptrollen sind Mia Wasikowska, Michael Fassbender  zu sehen. Und das Beste: Der Film orientiert sich – anders als viele Vorgänger – sehr nah am literarischen Vorbild! Hier der Trailer:

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Die Flucht: Cassia & Ky 02

Ganze acht (!) Wochen müssen wir noch warten, bis die Forsetzungsgeschichte von Cassia & und Ky im deutschen Buchhandel erscheint: Am 20. Januar ist es dann offiziell so weit und wir sind enorm gespannt, ob Cassia Ky wieder findet! Natürlich können wir verstehen, wenn ihr sagt, dass zwei Monate Warten einfach zu lange ist, um mehr Einzelheiten vom Leben Cassias in den Äußersten Provinzen und Ihrer Suche nach Ky zu erfahren … Uns ist es ehrlich gesagt auch zu lange :-): Aus diesem Grund haben wir nicht lange gezögert und „crossed“ bestellt, die englische Ausgabe des Fortsetzungsromans, die seit 1. November zu haben ist. Wir werden den Roman so schnell wie möglich rezensieren. Und eins ist versprochen: Ihr lest bei scriba demnächst (also noch vor der dem deutschen Erscheinungstermin im Januar), wie es mit Cassia und Ky weitergeht … Inzwischenzeit empfehlen wir euch unsere Rezension von Alli Condies erstem Roman „die Auswahl“.

Angaben zum Buch:

Gebundene Ausgabe: 367 Seiten
Verlag:
Dutton Juvenile (1. November 2011)
Sprache:
Englisch
ISBN-10:
0525423656

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Klappentext:

In search of a future that may not exist and faced with the decision of who to share it with, Cassia journeys to the Outer Provinces in pursuit of Ky – taken by the Society to his certain death – only to find that he has escaped, leaving a series of clues in his wake.

Cassia’s quest leads her to question much of what she holds dear, even as she finds glimmers of a different life across the border. But as Cassia nears resolve and certainty about her future with Ky, an invitation for rebellion, an unexpected betrayal, and a surprise visit from Xander – who may hold the key to the uprising and, still, to Cassia’s heart – change the game once again. Nothing is as expected on the edge of Society, where crosses and double crosses make the path more twisted than ever.

 

lynnraven

scriba-Autorin des Monats November:

LYNN RAVEN mit ihrem neuen Roman „Blutbraut“

Vita: Aufgewachsen im US-amerikanischen Bundesstaat Main sammelte die deutsch-amerikanische Autorin nach ihrem Universitätsabschluss als Master of Arts zunächst erste Berufserfahrungen bei einer kleinen Zeitung. Nachdem ihr Job Budgetkürzungen zum Opfer fiel, wagte sie den Sprung über den großen Teich nach Deutschland. In der Nähe von Mainz arbeitete sie danach knapp 10 Jahre freiberuflich als Journalistin, Übersetzerin und Lektorin. Inzwischen ist Lynn Raven samt Hund und Katze wieder in die USA zurückgehrt und hat ihren Arbeitsschwerpunkt massiv auf die Schriftstellerei verlagert, ganz nach ihrem Lebensmotto: „Träume nicht dein Leben, lebe deinen Traum.“ Dass dieser Traum längst Wirklichkeit geworden ist, zeigt sich darin, dass Lynn Ravens alias Alex Morrins Veröffentlichungen in den Jugend-Fantasy-Regalen der deutschen Buchhändler mittlerweile zu einer festen Größe geworden sind und sie seit ihrem 2008 erschienenem Debütroman „Der Kuss des Dämons“ eine große Fangemeinde aus dem Dark- und Urban-Fantasy-Bereich besitzt. Mit ihrem brandneuen Titel „Blutbraut“ legt Lynn Raven bereits ihren siebten Roman vor. Und ihre Leser dürfen weiterhin gespannt sein, denn im kommenden Frühjahr folgt das nächste Phantastik-Projekt – dieses Mal der erste „erwachsene“ Lynn Raven.

Lynn Raven privat: Lynn Ravens Lieblingbeschäftigung ist – wenn wundert’s – das Lesen. Und zwar vorzugsweise phantastische Literatur von Stephen King und Lynn Flewelling. Ansonsten döst die Autorin gerne mit ihrem Hund in der Sonne und redet mit Freunden über Gott-und-die-Welt. Was sie gar nicht leiden kann ist Ignoranz und Rücksichtslosigkeit. Selbst beschreibt sie sich als Pessimistin aus Leidenschaft, die das Beste hofft, aber mit dem Schlimmsten rechnet. Gerade deshalb war es für Lynn Raven eine Riesenüberraschung, dass sie direkt für ihr erstes Projekt einen Verlag gefunden hat. Auf die Frage, welche ihrer Romanhelden ihr am meisten ans Herz gewachsen sind, antwortet sie ganz klar mit Mordan, Joaquin und Rafael. Letzterer ganz besonders, denn Rafael ist die Figur aus ihrer Feder, die sie gerne einmal selbst treffen würde.

Für diejenigen, die noch mehr über unsere Autorin des Monats wissen möchten, haben wir interessante Links angehängt:
http://www.lynn-raven.de/
http://www.jugendbuch-couch.de/mit-lynn-raven.html
http://www.fantasy-news.com/2010/02/20/interview-mit-lynn-raven-alex-morrin/
 

Bibliographie:

  • Der Kuss des Dämons (Dark Fantasy), Verlag: Ueberreuter, Jan 2008
  • Werwolf (Dark Fantasy), Verlag: Ueberreuter, Juli 2008
  • Das Herz des Dämons (Dark Fantasy), Verlag: Ueberreuter, März 2009
  • Der Spiegel von Feuer und Eis (High Fantasy – als Alex Morrin), Verlag: cbt,  Mai 2009
  • Das Blut des Dämons (Dark Fantasy), Ueberreuter, März 2010
  • Der Kuss des Kjer (High Fantasy), Verlag: cbt, 8. Juni 2010
  • Blutbraut (Dark Fantasy), Verlag: cbt, 31. Oktober 2011
  • Hexenfluch (Dark Fantasy), Verlag: Knaur, März 2012

ctb bietet außerdem Bonusmaterial und eine Leseprobe zur Blutbraut an.

Hier gehts zu unserer Blutbraut-Rezension.                                                                               Lest außerdem unsere aktuelle Rezension zu Lynn Ravens Roman „Der Kuss des Dämons“