Cheng: Sein erster Fall

Heinrich Steinfest
Taschenbuch: 272 Seiten
Verlag: Piper  2007
Sprache: Deutsch
ISBN-10:3492248747
Erstausgabe: 1999 bei Bastei Lübbe

 

Ich bin durch Zufall auf Steinfest-Bücher gestoßen. Mit jeder gelesenen Seite war ich mehr gefangen. Ich fand es als befreiend und als eine gewisse Genugtuung, in eine Welt einzutauchen, in der uns allen, aber im Besonderen der selbstherrlichen und auf Standesdünkel bestehenden Gesellschaft, in Form von Satire der Spiegel vorgehalten wird. Eine Milieuanalyse messerscharf geschnitten und beobachtet.

Dies geschieht in einer Wortakrobatik, einem regelrechten Sezieren, einer Wahrheit bis zur Komik, bis zu einem Entblößen der Figuren von einem Wortartisten, von einem, der uns das Gefühl gibt, schon hundert Jahre gelebt zu haben um so viel Stoff zu (er)finden.

Ein Buch, das vor Komik strotzt und einem zum Lachen zwingt. Ein Buch, in welchem wir verschont werden von autobiographischen Ergüssen, von Werdegängen, die niemanden interessieren, aber die uns trotzdem in einer Aufdringlichkeit unerwünschter Fernseh-Werbung um die Ohren gehauen werden.Wir dürfen uns zurücklehnen, amüsiert lachen und uns darüber freuen, daß endlich einer Tacheles redet, sicher wissend um den damit bereitenden Unmut.

Dies sind mit Sicherheit keine klassischen Krimis, welche zum überwiegenden Teil zum Erbrechen schlecht geschrieben sind und nur durch massive Werbung Spitzenplätze erreichen. Auf Steinfest auszuweichen ist garantiert nicht nur schönster Zeitvertreib, sondern ein Eintauchen in eine Parallelwelt der besonderen Unterhaltung. Eine unbedingt empfehlenswerte Satire, ein rabenschwarzer Roman!

Eine Gastrezension von Ilona

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